Einer faszienierende Idee. Soll ich es wircklich wagen? Und dann- kaum begonnen, hat es mich gepackt!
Am Anfang nur schwer vorstellbar, nimmt die Gitarre unter Wernis kundiger Leitung Schritt für Schritt Gestalt an.
Des öftern tauchen grössere und kleinere Klippen auf: Wenn beim Decke- oder Boden-Fügen das Gegenlicht gnadenlos zu Tage bringt, dass noch ganze Elefantentrosse zwischendurchschlüpfen können…, oder sich beim Zarge-Biegen die Rundung (die doch eben noch perfekt gepasst hat) total verzieht.
Nach einigem Hin-und-Her-Probieren und dank Wernis oder André´s fachlicher oder moralischer Unterstützung können diese Klippen (manchmal kurz vor dem Aufgeben) plötzlich unerwartet locker umschifft werden.
Mit Wernis Geistesblitzen, seinem unerschöpflichen Erfahrungsschatz, seinem feinen Humor und den laufend neuen Spezialwerkzeug-Erfindungen findet sich für jedes Problem eine Lösung, und das Instrument wächst.
Die Spannung dieses Abenteuers hält sich bis zum Schluss. Fügen sich alle die Einzelteile wirklich zu einem Ganzen? Entsteht aus ein paar Hölzern ein Musikinstrument mit einer Seele? Welchen Charakter wird es haben, wie wird es klingen? Mit jedem Handgriff wächst die Beziehung zum Instrument, und es wird immer eigenständiger.
Und plötzlich erklingt die Gitarre! Es ist schon ein unglaubliches Gefühl, eine selber gefertigte Gitarre in den Händen zu halten.
Ich möchte mich ganz herzlich bei der Familie Schär für ihre Gastfreundschaft und die schönen und intensiven Wochen in Tamins bedanken. Wer weiss, vielleicht in 10 Jahren, bin ich wieder in Tamins und baue mir eine… aber das verrate ich noch nicht.